Am 7. Dezember 2024 fand der dritte Workshop unserer Veranstaltungsreihe gegen Extremismus im Büro von OXUS statt. Mit Unterstützung des österreichischen Sozialministeriums konnten wir erneut eine Veranstaltung durchführen, die jungen Menschen Wissen vermittelt, den Austausch fördert und sie in ihrer persönlichen Entwicklung stärkt.
Begrüßung und Einführung
17 Personen hatten sich für den Workshop registriert, von denen jedoch leider wenige teilnahmen. Während die Teilnehmenden bei Kaffee, Erfrischungsgetränken und frischen Früchten wie Äpfeln und Birnen eintrafen, begrüßte Herr Mir sie herzlich. In seiner Eröffnungsrede erläuterte er die Bedeutung des Workshops, stellte dessen Ziele vor und hieß alle willkommen.
Der Workshopleiter, Qazi Mohammad Sulaiman Iltizam, begann daraufhin mit dem Programm und setzte die Arbeit des Tages mit viel Engagement fort.
Vielfältige Perspektiven auf Extremismus
Nach einer kurzen Pause um 13 Uhr trat Herr Mawlawi Hamed Azizi, ehemaliger Imam der Al-Muhajirin-Moschee und religiöser Experte, ans Rednerpult. In seinem Vortrag beleuchtete er Extremismus aus religiöser Sicht und erläuterte dessen Ursachen sowie die verschiedenen Erscheinungsformen – von links- und rechtsgerichtetem Extremismus bis hin zu ethnischen Ausprägungen, insbesondere im Kontext Afghanistans.
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und über die Ursachen religiösen Extremismus zu diskutieren. Diese offene und respektvolle Auseinandersetzung trug dazu bei, das Bewusstsein der Jugendlichen für diese komplexe Problematik zu schärfen.
Gemeinschaft und Austausch bei traditionellem Essen
Nach einer einstündigen Mittagspause, in der das traditionelle afghanische Gericht Kichri Qoroot serviert wurde, kam es zu lebhaften Gesprächen unter den Teilnehmenden. Zwei von ihnen äußerten ihre Freude darüber, das Gericht nach vielen Jahren wieder genießen zu können – eine emotionale Verbindung zur Heimat, die sie während ihrer Migrationszeit vermisst hatten.
Während des Essens teilte ein Jugendlicher seine bewegende Geschichte. Er schilderte, wie Diskriminierungserfahrungen und das Stigma als „afghanischer Terrorist“ ihn beinahe in die Arme extremistischer Gruppen getrieben hätten. Eine solche Offenheit verdeutlichte die Relevanz und Notwendigkeit von Veranstaltungen wie diesem Workshop.
Ein weiterer Teilnehmer berichtete, dass es ihn frustriere, wie oft kriminelle Jugendliche leichter Asyl bekämen, während ihm trotz tadellosen Verhaltens eine Ablehnung drohte. Solche Erfahrungen verdeutlichten die Herausforderungen, denen viele junge Geflüchtete in Österreich gegenüberstehen.
Ein erfolgreicher Tag mit bleibenden Eindrücken
Der Workshop endete mit dem Gefühl, gemeinsam ein wichtiges Thema angegangen zu sein und neue Perspektiven gewonnen zu haben. Die Jugendlichen betonten die Bedeutung solcher Veranstaltungen für ihre persönliche Entwicklung und den interkulturellen Dialog.
Die Workshopserie gegen Extremismus wird vom österreichischen Sozialministerium finanziert.