Am 8. Februar 2025 fand der sechste Workshop gegen Extremismus statt. Die Workshopserie findet im Auftrag und Unterstützung des Sozialministeriums statt. Ursprünglich hatten sich 15 Teilnehmer gemeldet, jedoch stieg die Zahl auf 25.
10 Personen kamen unangekündigt und wurden nicht vom Verein AKIS weggeschickt, obwohl die höchstgrenze der Teilnehmenden bei 20 liegt.
Begrüßung und Einführung Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßungsansprache von Herrn Ghousuddin Mir, der zunächst auf das Thema Extremismus und dessen verschiedene Erscheinungsformen einging. Herr Mir erklärte, dass Extremismus ein komplexes Thema sei, das nicht nur durch gesellschaftliche oder politische Missstände, sondern auch durch individuelle und psychologische Faktoren beeinflusst werde. Er hob hervor, wie wichtig es sei, präventive Maßnahmen zu ergreifen und ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen.
Präsentation der rechtlichen Perspektive Im Anschluss übernahm Herr Mohammad Suleiman Eltizam. Er erläuterte den Teilnehmern ausführlich, wie Extremismus und Gewalt aus rechtlicher Sicht behandelt werden, und gab einen umfassenden Überblick über die bestehenden Gesetze, die gegen Extremismus und Gewalt vorgehen. Er erklärte auch, wie man sich als Bürger in einem fremden Land – in diesem Fall Österreich – rechtlich korrekt verhält.
Gruppendiskussion und Meinungsäußerung Nach den Präsentationen wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen unterteilt, um tiefer in das Thema einzutauchen. In einer offenen Diskussion konnten die Teilnehmer ihre Gedanken und Erfahrungen zu den Ursachen von Extremismus und Gewalt teilen. Es wurde viel über die sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Hintergründe diskutiert.
Ursachen von Extremismus:
- Gruppe 1 nannten Armut, Verachtung, Beleidigungen und das Fehlen von Perspektiven als Ursachen für den Eintritt in extremistische Gruppen.
- Gruppe 2 sahen mangelndes Wissen über die Gesetze, sowieso ethnische und religiöse Vorurteile als einen Hauptfaktor für die Entstehung von Gewalt.
In der Diskussion wurde betont, wie wichtig es sei, diesen Ursachen entgegenzuwirken, indem man auf Bildung, soziale Integration und das Vermitteln von Werten setzt.
Islamische Perspektive auf Extremismus
Im Anschluss an die Gruppendiskussionen hielt Herr Mawlawi Hamed Aziz eine ausführliche Präsentation zur islamischen Sicht auf Extremismus und Gewalt. Er erklärte, dass im Islam jede Form von Gewalt und Extremismus strikt abgelehnt wird. Im Koran und den Hadithen finde sich immer wieder die Aufforderung, Frieden zu fördern und Gemeinschaften in Harmonie zu leben. Herr Aziz betonte, dass Jugendliche, die in ein Land wie Österreich gekommen seien, eine besondere Verantwortung trügen, sich zu integrieren und friedlich zu leben, anstatt sich extremistischen Ideologien zuzuwenden.
Teilnehmerfeedback und Abschluss
Die Teilnehmer waren sehr interessiert an der Diskussion und zeigten großes Engagement. Obwohl ursprünglich nur 15 Teilnehmer eingeladen waren, kamen 25 zum Workshop. Dies zeigte, dass das Thema großes Interesse hervorrief und die Veranstaltung sehr gut angenommen wurde. Besonders vorteilhaft war für die Teilnehmer, dass der Workshop in einer sicheren, lockeren Atmosphäre in der Muttersprache durchgeführt wurde, was ihnen half, sich besser auszudrücken und die Themen klarer zu verstehen. Die Jugendlichen äußerten ihre Freude darüber, dass ein Verein, der ihre eigene Kultur versteht, eine solche Veranstaltung organisiert hatte.
Während der Veranstaltung wurde den Jugendlichen traditionelles afghanisches Essen angeboten, was für eine entspannte Atmosphäre sorgte. Nach dem Essen erhielten alle Teilnehmer ein Zertifikat für ihre Teilnahme, und die Veranstaltung wurde mit Dankesworten und dem Wunsch, solche Veranstaltungen in Zukunft regelmäßig abzuhalten, abgeschlossen.
Ausblick
Abschließend kündigte der AKIS-Verein an, dass er sich dafür einsetzen werde, regelmäßige Treffen für junge afghanische Migranten in Österreich zu organisieren. Solche Veranstaltungen sollen nicht nur zur Aufklärung und Prävention von Extremismus beitragen, sondern auch als Plattform für den Austausch und die persönliche Weiterentwicklung dienen. Es wurde betont, wie wichtig es sei, dass junge Menschen, die sich manchmal ausgeschlossen oder missverstanden fühlen, einen Raum finden, in dem sie Unterstützung erhalten und lernen können, wie sie ein positives und erfolgreiches Leben führen können.
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