Abschlussbericht zum Kulturfestival am 27. Juli 2025 „Zu Ehren von Rabia Balkhi – Kunst, Kultur & Vielfalt feiern“


Anlässlich des 29-jährigen Jubiläums des Vereins AKIS
Ort: Russbergstrasse 13, Wien1210

Einleitung

Zunächst möchten wir unseren aufrichtigen Dank an die Kulturabteilung MA7 der Stadt Wien aussprechen, die den AKIS Kulturverein seit 29 Jahren begleitet und unterstützt. Ihre kontinuierliche Förderung ermöglicht es uns, bedeutende kulturelle Veranstaltungen umzusetzen, die der Pflege und Vermittlung afghanischer Kunst und Kultur sowie der interkulturellen Verständigung dienen.

Mit dem diesjährigen Festival am 27. Juli 2025 haben wir einen besonderen kulturellen Akzent gesetzt: Im Mittelpunkt stand das Leben und Werk der Dichterin Rabia Balkhi – eine Symbolfigur für künstlerische Ausdruckskraft, weibliches Engagement und kulturellen Widerstand.

2. Zielsetzung des Projekts

Das Hauptziel des Projekts war es, das literarische und kulturelle Erbe Rabia Balkhis einem breiten Publikum näherzubringen und ihre historische Bedeutung – insbesondere für die Rolle der Frau in der afghanischen Literatur und Kultur – hervorzuheben. Gleichzeitig wurde ein Raum geschaffen, in dem interkultureller Dialog, künstlerischer Ausdruck und weibliches Empowerment sichtbar gemacht wurden.

Erreichte Ziele

Trotz organisatorischer und finanzieller Herausforderungen konnten wesentliche Projektziele erfolgreich umgesetzt werden:

• Würdigung von Rabia Balkhi: Durch Lesungen, künstlerische Beiträge und thematische Inhalte wurde die literarische Arbeit Rabia Balkhis eindrucksvoll präsentiert.

• Interkultureller Austausch: Das Festival bot ein vielfältiges Programm mit Künstler:innen und Gruppen aus Afghanistan, Iran, Tadschikistan, Indien und Österreich, was einen breiten interkulturellen Dialog ermöglichte.

• Stärkung der Rolle der Frau: Sechs engagierte Frauen aus dem Kultur- und Sozialbereich wurden für ihre Arbeit ausgezeichnet und erhielten die Rabia-Balkhi-Trophäe als Symbol der Anerkennung.

• Bewusstseinsbildung: Das Projekt förderte das Verständnis für afghanische Kultur jenseits von Konflikten und politischen Stereotypen und zeigte Kunst als Mittel der sozialen Veränderung.

Herausforderungen und Einschränkungen 

Die Durchführung des Festivals stand in diesem Jahr unter besonderen finanziellen Herausforderungen, die uns kurzfristig vor große organisatorische Entscheidungen stellten. Für das Gesamtprojekt hatten wir ursprünglich ein Budget von rund 14.500Euro kalkuliert. Tatsächlich standen uns jedoch nur etwa 5.150Euro zur Verfügung davon kamen 3.000Euro seitens der Kulturabteilung MA7, 1.000Euro vom AK Wien sowie kleinere private Beiträge. Leider erhielten wir  entgegen unserer Erwartungen  keine Unterstützung von anderen Partnerinstitutionen.

Diese unerwartet drastische Kürzung war für uns ein großer Rückschlag. Wir hatten ursprünglich ein umfassendes Programm an zwei Tagen mit mehreren parallelen Veranstaltungen und in einem größeren Veranstaltungsraum geplant. Doch angesichts der finanziellen Lage mussten wir innerhalb kürzester Zeit umdisponieren: Der Veranstaltungsort wurde auf einen kleineren Raum in der Russbergstraße reduziert, das Programm auf einen Tag gekürzt. Auch wesentliche Programmpunkte – wie etwa eine umfangreichere Theateraufführung oder musikalische Beiträge weiterer Künstler:innen – mussten entfallen oder stark reduziert werden. Die ursprünglich eingeplanten Gäste, insbesondere aus dem Partnernetzwerk, konnten teils nicht teilnehmen, da nur begrenzte Mittel für Einladung und Unterbringung zur Verfügung standen.

Die kurzfristigen Änderungen betrafen zudem die musikalische Begleitung sowie die Moderation, die ursprünglich von externen Fachkräften übernommen werden sollten. Auch diese Rollen mussten intern oder mit ehrenamtlicher Unterstützung besetzt werden.

Trotz all dieser Einschränkungen ist es uns gelungen, ein inhaltlich starkes, atmosphärisch dichtes Festival durchzuführen. Die positive Resonanz des Publikums hat uns gezeigt, dass unser Engagement und unsere Flexibilität Früchte getragen haben – und dass Kunst auch unter schwierigen Bedingungen ein verbindendes und inspirierendes Element bleiben kann.

Gäste und Programmhöhepunkte

Das Festival wurde von einem vielfältigen Publikum besucht – darunter Mitglieder der afghanischen Community, interessierte Österreicher:innen, Künstler:innen, Vertreter:innen von Kulturinitiativen sowie Wissenschaftler:innen.

Zu den Programmhöhepunkten zählten:

• Lesungen von Gedichten und Texten Rabia Balkhis in Dari, Farsi und deutscher Übersetzung

• Musikalische Darbietungen traditioneller afghanischer und zentralasiatischer Musik

• Theaterperformance mit symbolischer Darstellung von Rabia Balkhis Lebensgeschichte

• Sufi-Tanz (Sama), aufgeführt von Künstlergruppen aus dem Iran und Afghanistan

• Ehrung von sechs Frauen mit der Rabia-Balkhi-Trophäe für ihr kulturelles und soziales Engagement

Fazit

Trotz finanzieller Einschränkungen ist es uns gelungen, ein bedeutungsvolles und bewegendes Kulturfestival durchzuführen. Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, das literarische Erbe Rabia Balkhis in das Bewusstsein eines breiten Publikums zu rücken und den Stellenwert von Kunst, Kultur und weiblichem Engagement für soziale Veränderung hervorzuheben.

Das Festival war ein Schritt hin zu mehr interkulturellem Verständnis, zur Anerkennung afghanischer Kultur in Österreich und zur Stärkung von Frauen im Kulturbereich.

Wir hoffen, mit zukünftiger Unterstützung ähnliche Projekte weiterhin realisieren zu können.

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