Der zweite Workshop „Frauen gegen Extremismus und Gewalt“ fand ebenfalls in der Josef-Baumann-Gasse 65, 1210 Wien statt und begann um 10 Uhr. Insgesamt nahmen 17 Frauen teil, für die eine Dolmetschung auf Dari und Deutsch zur Verfügung stand. Zudem wurde für ein Kind Kinderbetreuung organisiert.
Nach der Begrüßung durch das AKIS-Team trugen sich die Teilnehmerinnen in die Anwesenheitsliste ein und erhielten eine Einführung in den Ablauf des Workshops. Anschließend leitete Frau Naseri in das Thema ein. Die Atmosphäre war von Anfang an offen und respektvoll, alle Frauen zeigten sich interessiert und motiviert, Neues zu lernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Zu Beginn stellte sich die Gruppe gegenseitig vor. Konkrete Erwartungen wurden nicht geäußert, vielmehr war der gemeinsame Wunsch spürbar, sich auszutauschen und Informationen über wichtige Themen für den Alltag in Österreich zu erhalten.
Eine Expertin der Wiener Frauenhäuser informierte über die verschiedenen Formen häuslicher Gewalt und die bestehenden Schutzmaßnahmen. Sie machte deutlich, dass Frauenhäuser nicht nur kurzfristigen Schutz, sondern auch rechtliche und psychosoziale Unterstützung bieten. Besonders betont wurde, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen und die bestehenden Notfallkontakte zu kennen.
Im Anschluss sprach Frau Naseri über Bildung und Berufsmöglichkeiten in Österreich. Sie stellte das Bildungssystem vor und hob hervor, dass eine erfolgreiche berufliche Zukunft nicht ausschließlich von Matura oder einem Studienabschluss abhängt. Auch Ausbildungen und Lehrberufe eröffnen vielfältige Chancen. Der Familienbonus wurde als ergänzende finanzielle Unterstützung erklärt, während die Arbeiterkammer als wichtige Anlaufstelle für arbeitsrechtliche Fragen vorgestellt wurde.
Die Diskussion im Plenum war lebendig. Viele Teilnehmerinnen stellten Fragen zur Bildung ihrer Kinder und interessierten sich insbesondere dafür, ob eine Lehre eine gute Alternative zur Matura darstellt. In der Gesprächsrunde kam zudem eine sehr persönliche Geschichte zur Sprache: Eine Frau berichtete, dass sie aufgrund einer Krankheit ihre Arbeit aufgeben musste, jedoch den starken Wunsch hat, so bald wie möglich wieder berufstätig zu werden. Diese Schilderung wurde von den anderen Frauen mit viel Empathie aufgenommen.
Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls gesorgt: Ein reichhaltiges Frühstück mit Obst und belegten Brötchen trug zu einer angenehmen und gemeinschaftlichen Stimmung bei. Ein spezielles Unterhaltungsprogramm war nicht vorgesehen, dennoch förderte das gemeinsame Essen den Austausch untereinander.
Zum Abschluss fand eine Feedbackrunde statt. Alle Teilnehmerinnen äußerten sich positiv, sie waren engagiert, nahmen aktiv teil und gaben an, sowohl neue Informationen gewonnen als auch Freude an der Begegnung gehabt zu haben. Kritik oder negative Rückmeldungen gab es keine.
Aus organisatorischer Sicht verlief der Workshop reibungslos. Lediglich das regnerische Wetter führte dazu, dass einige Frauen verspätet ankamen, da Busverbindungen nicht rechtzeitig fuhren. Dank der Dolmetscherinnen gab es keine nennenswerten Sprachbarrieren, und die Kinderbetreuung wurde als hilfreich empfunden.
Insgesamt war der Workshop ein voller Erfolg. Die Mischung aus fachlichen Informationen, interaktivem Austausch und persönlicher Begegnung bot den Frauen nicht nur wertvolles Wissen, sondern auch die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu stärken.
The workshop series „Women Against Extremism and Violence“ is funded by the Ministry of Social Affairs.