Bericht über den vierten Workshop „Frauen gegen Extremismus und Gewalt“

Einführung und Rahmenbedingungen

Am 9. August 2025 veranstaltete der Afghanische Kulturverein AKIS mit der Unterstützung vom Sozialministerium in der Josef-Baumann-Gasse 65 in Wien den vierten Workshop zum Thema „Frauen gegen Extremismus und Gewalt“. Beginn war um 10:00 Uhr. Insgesamt nahmen 21 Frauen teil. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Dolmetscherinnen für Dari, Parsi und Deutsch. Ziel des Workshops war es, Frauen Wissen über Gewaltprävention, ihre Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten zu vermitteln und gleichzeitig einen geschützten Raum für offenen Austausch zu schaffen.

Begrüßung und Programmvorstellung

Der Leiter des Vereins, Herr Ghousuddin Mir, eröffnete gemeinsam mit seinem Team die Veranstaltung. In seiner Ansprache hob er die wichtige Rolle von Frauen in der Verhinderung von Gewalt und Extremismus hervor und stellte das Tagesprogramm vor. Anschließend folgte eine Kennenlernrunde, in der die Teilnehmerinnen ihre Erwartungen äußerten. Sie wollten mehr über die Definition von Gewalt, konkrete Hilfsangebote sowie über akzeptable und nicht akzeptable Verhaltensweisen in Beziehungen erfahren. Zudem wurden Fragen zur Gleichberechtigung und zur Erziehung von Kindern angesprochen, die sich an Väterbildern orientieren.

Vorträge: Häusliche Gewalt, Schutzmaßnahmen und Gesundheit

Ein zentrales Element des Workshops waren die Fachvorträge:

• Mag.a Maria Rösslhummer von STOP – Stadtteil ohne Partnergewalt eröffnete ihren Beitrag mit der Frage „Was ist für mich Gewalt?“ und verdeutlichte den Unterschied zwischen psychischer und physischer Gewalt. Sie betonte, dass Gewalt in jeglicher Form niemals akzeptabel sei, und rief die Frauen dazu auf, frühzeitig Hilfe zu suchen. Außerdem stellte sie die Angebote der Frauenhäuser vor, die Schutz, Beratung und telefonische Unterstützung bieten.

• Mine Miakhel von FEM informierte rund eine Stunde lang über Gesundheitsthemen und die vielfältigen Angebote ihrer Organisation. Sie hob hervor, dass auch Frauen ohne Deutschkenntnisse regelmäßig und unkompliziert Zugang zu Beratung erhalten können.

• Die Workshopleiterin Frau Tamana AyobiDipl. LSBund Akad. Psychosoziale Beraterin informierte die Teilnehmerinnen über berufliche und bildungsbezogene Möglichkeiten und übernahm zugleich die Übersetzung der Vorträge aus dem Deutschen in die jeweilige Muttersprache.

Zur Unterstützung erhielten die Frauen Informationsmaterialien, Flyer sowie die Hotline-Nummer der Frauenhäuser.

Besondere Ehrengäste waren Frau Renate Essenther(Teamleiterin PensionistInnenklub Wien 21) und Frau Ilse Fitzbauer (Sektionsleiterin der SPÖ Floridsdorf)Beiden waren überaus erfreut über die Veranstaltungen und teilten darüber auch einen Beitrag auf ihre social Media Kanälen.

Interaktive Diskussion und Erfahrungsaustausch

Die Diskussionsrunde zeigte, wie groß das Bedürfnis nach Austausch ist. Viele Teilnehmerinnen stellten persönliche Fragen und berichteten von Erfahrungen mit psychischer und physischer Gewalt. Besonders bewegt waren die Schilderungen darüber, wie Kinder – Söhne wie Töchter – das Verhalten ihrer Väter übernehmen und dadurch respektlos gegenüber den Müttern auftreten. Eine Frau sprach offen über das Problem, wenn der Ehemann über Monate den Kontakt verweigert, was sie als „Psychoterror“ bezeichnete. Der Workshop bot die Möglichkeit, diese Erfahrungen zu teilen und gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen.

Verpflegung und Kinderbetreuung

Zur Stärkung der Gemeinschaft wurde während der Pausen gemeinsam gegessen. Am Vormittag gab es belegte Käsesemmeln, Obst, Tee und Mineralwasser, zu Mittag wurde traditionelles afghanisches Essen serviert, das bei allen großen Anklang fand.
Neun Kinder begleiteten ihre Mütter. Zwei Betreuungspersonen kümmerten sich während des gesamten Workshops liebevoll um sie, sodass die Frauen in Ruhe teilnehmen konnten. Die Mütter nahmen dieses Angebot dankbar an.

Feedback und organisatorische Einschätzung

Am Ende des Workshops füllten die Teilnehmerinnen Feedbackbögen aus. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Besonders hervorgehoben wurden die klare Struktur, die vertrauensvolle Atmosphäre und die fachlich wertvollen Inhalte. Die Frauen fühlten sich ernst genommen, lernten Neues und betonten, wie hilfreich der Austausch in einem geschützten Rahmen war.

Organisatorisch verlief die Veranstaltung reibungslos, lediglich kleine Verspätungen aufgrund des Wochenendfahrplans traten auf. Insgesamt war der Workshop ein voller Erfolg und bestätigte die Wichtigkeit, Frauen regelmäßig Räume für Austausch, Weiterbildung und Stärkung zur Verfügung zu stellen.

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