Datum: 19. Juli 2024
Ort: Josef-Baumangasse 65, 1210 Wien, Österreich
Teilnehmerinnen: 23 afghanische Frauen
Kinderbetreuung: 8 Kinder
Der Verein AKIS organisierte mit finanzieller Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Soziales und Gesundheit den Workshop: „ Frauen gegen Extremismus und Gewalt“. Frau Nabile Naseri-Nayebkehl vom Verein MIGRATION und zwei Fachreferenten von Frauenhäuser Wien trugen aktiv zur inhaltlichen Gestaltung und Umsetzung bei. Ziel war es, afghanische Frauen durch Bildung zu stärken, Extremismus und Gewalt vorzubeugen und Integration zu fördern.
Eröffnung und Begrüßung
Der Workshop begann mit einer warmen Begrüßung durch den Obmann des Verein AKIS Herrn Mir und Frau Mojgan als kulturelle Vermittlerin. Sie erläuterten die Ziele der Veranstaltung und unterstrichen die Bedeutung solcher Bildungsmaßnahmen für Frauen mit Fluchthintergrund. Anschließend wurde der Tagesablauf vorgestellt.
Erster Teil: Ursachen von Gewalt und Extremismus sowie der Rolle der Bildung
Frau Naseri, Fachreferentin von MIGRATION, leitete den Hauptvortrag. Sie analysierte die zentralen Ursachen von Gewalt und Radikalisierung und präsentierte präventive Bildungsansätze.
Wichtigste Ursachen:
· Armut und Arbeitslosigkeit
· Mangel an qualitativ hochwertiger Bildung
· Soziale Isolation in der Aufnahmegesellschaft
· Traumatisierende Erfahrungen durch Krieg und Flucht
· Fehlende positive Vorbilder
Bildung als Schlüssel zur Prävention:
Frau Naseri betonte, dass Bildung Integration, Selbstermächtigung und Gewaltprävention ermöglicht. Sie schlug folgende Maßnahmen vor:
1. Kurse zu sozialen und rechtlichen Grundkenntnissen für Migrantinnen
2. Workshops zu Konfliktlösung und gewaltfreier Kommunikation
3. Förderung des Spracherwerbs und interkulturellen Verständnisses
4. Vermittlung religiöser Inhalte im Sinne von Toleranz und Frieden
5. Bildungszirkel für Frauen in kulturellen Einrichtungen
6. Stärkung der Rolle von Müttern in der Kindererziehung
7. Regelmäßige Workshops zur psychosozialen Stärkung von Frauen
Austausch, Mittagessen und Diskussion
Nach dem Vortrag diskutierten die Teilnehmerinnen offen über ihre Erfahrungen. Viele hoben hervor, dass Glaube, Geduld und die Bewahrung afghanischer Werte hilfreich sind, um Konflikte friedlich zu lösen. Ein traditionelles afghanisches Mittagessen förderte den interkulturellen Austausch und stärkte die Gemeinschaft.
Vorstellung von Unterstützungsangeboten
Zwei Fachreferenten vom Frauenhaus präsentierten Schutz- und Beratungsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, einschließlich:
· Schutzwohnungen
· Kostenlose rechtliche Beratung
· Psychologische Unterstützung
· Notrufnummern und Hilfsdienste der Stadt Wien
· Integrationsangebote speziell für Migrantinnen
Anregungen der Teilnehmerinnen
In der abschließenden Runde äußerten die Frauen folgende Wünsche:
· Einen kulturellen Treffpunkt speziell für afghanische Frauen
· Anerkennung ihrer Ausbildung und Fähigkeiten in Österreich
· Mitgliedschaft im afghanischen Kulturverein
· Regelmäßige Informations- und Empowerment-Veranstaltungen
Kinderbetreuung
Acht Kinder wurden von zwei Betreuerinnen in einem separaten Raum betreut. Kreative und spielerische Aktivitäten ermöglichten es den Müttern, sich voll auf den Workshop zu konzentrieren.
Der Workshop war ein großer Erfolg und ein wertvoller Beitrag zur Gewaltprävention, Integration und Selbststärkung. Die Teilnehmerinnen nahmen die Inhalte positiv auf und forderten Fortsetzungen solcher Formate. AKIS plant, auf diese Rückmeldungen einzugehen und weitere Veranstaltungen zu organisieren.