Bericht über den dritten Workshop „Frauen gegen Extremismus und Gewalt“

Einführung und Rahmenbedingungen

Am 2. August 2025 veranstaltete der Afghanische Kulturverein AKIS mit Unterstützung des Sozialministeriums in der Josef-Baumann-Gasse 65 in Wien den dritten Workshop zum Thema „Frauen gegen Extremismus und Gewalt“. Die Veranstaltung begann um 10:00 Uhr. Es erschienen 22 Teilnehmerinnen aus der afghanischen Community zur Veranstaltung. Ziel des Workshops war es, Frauen über Gewaltprävention, ihre Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren und einen Raum für offenen Austausch zu schaffen.

Begrüßung und Programmvorstellung

Der Workshop wurde von Herrn Ghousuddin Mir, Leiter des AKIS-Teams, eröffnet. In seiner Begrüßungsrede betonte er die bedeutende Rolle von Frauen in der Verhinderung von Gewalt und Extremismus und stellte das Tagesprogramm vor. Die Teilnehmerinnen hatten sich zuvor in eine Liste eingetragen, was eine strukturierte Organisation ermöglichte. Die Atmosphäre war von Beginn an einladend, und die Frauen fühlten sich ermutigt, sich aktiv einzubringen. In einer anschließenden Kennenlernrunde äußerten sie ihre Erwartungen: Sie wollten mehr über die Definition von Gewalt, verfügbare Hilfsangebote, akzeptable Verhaltensweisen in Beziehungen und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern erfahren.

Vorträge: Häusliche Gewalt und Schutzmaßnahmen

Ein zentraler Programmpunkt waren die Vorträge von Expertinnen aus dem Bereich Gewaltprävention. Frau Mina Miakhel von FemSüd und Frau Ma. Maria Rösslhummer von „Stopp Stadtteil ohne Gewalt“ sprachen über die verschiedenen Formen von Gewalt – physische und psychische – und betonten, dass keine davon akzeptabel ist.Dank der zusätzlichen professionellen Dolmetschung, neben dem Vortrag, von Frau Naseri (Dari-Deutsch) von MIGRANTEN Wien konnten alle Frauen aktiv teilnehmen, unabhängig von Sprachbarrieren.  Die Expertinnen erklärten, wie wichtig es ist, bei Gewalt frühzeitig Hilfe zu suchen, und stellten die Frauenhäuser als zentrale Anlaufstelle vor, die anonyme Unterstützung, auch telefonisch, bieten. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung von Vertrauenspersonen und guten Beziehungen zu Nachbarn, die in Notfällen schnell reagieren können, etwa durch einen Anruf bei der Polizei. Die Expertinnen machten deutlich, dass Gewalt nicht nur von Partnern, sondern auch von anderen männlichen Familienmitgliedern wie Brüdern ausgehen kann. Notrufnummern und Hotlines der Frauenhäuser wurden verteilt, und es wurde betont, dass das Einholen von Hilfe ein Zeichen von Stärke ist.

Interaktive Diskussion und Erfahrungsaustausch

Die Diskussionsrunde war ein Höhepunkt des Workshops. Die Teilnehmerinnen stellten gezielte Fragen, etwa wo man bei physischer Gewalt Unterstützung findet und ob psychische Gewalt als ernsthafte Form der Gewalt anerkannt wird. Eine Teilnehmerin regte an, ähnliche Workshops für Männer zu organisieren, um sie über Frauenrechte und den Umgang mit Konflikten aufzuklären. Die Stimmung war offen und unterstützend, was den Frauen ermöglichte, ihre Anliegen frei zu äußern.

Im Erfahrungsaustausch schilderte eine Teilnehmerin, wie gesellschaftlicher Druck und die Angst vor Rufschädigung viele Frauen davon abhalten, Hilfe zu suchen, da sie als „unloyal“ gegenüber ihrem Partner oder ihrer Familie angesehen werden könnten. Andere wiesen auf Armut und Arbeitslosigkeit als wesentliche Ursachen für häusliche Gewalt hin. Sie betonten die Notwendigkeit von Bildungsangeboten und sinnvollen Freizeitaktivitäten, um Frauen mehr Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein zu ermöglichen. Diese Beiträge unterstrichen die Relevanz des Themas und die Dringlichkeit, Frauen in solchen Situationen zu unterstützen.

Verpflegung und Kinderbetreuung

Zur Stärkung der Gemeinschaft wurde zu Beginn ein Frühstück mit belegten Brötchen, Obst und Tee serviert. In der Mittagspause um 12 Uhr gab es traditionelles afghanisches Essen, das bei den Teilnehmerinnen und Expertinnen sehr gut ankam. Für die fünf Kinder der Teilnehmerinnen wurde eine qualifizierte Betreuung organisiert, die es den Müttern ermöglichte, sich voll auf den Workshop zu konzentrieren. Die Mütter lobten diese Unterstützung und waren erleichtert, dass ihre Kinder sicher und gut gelaunt betreut wurden.

Feedback und organisatorische Einschätzung

Am Ende des Workshops füllten alle Teilnehmerinnen einen Feedbackbogen aus. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Die Frauen waren dankbar für die Möglichkeit, Neues zu lernen und sich mit anderen auszutauschen. Sie lobten den strukturierten Ablauf, die informativen Inhalte und die fürsorgliche Atmosphäre. Organisatorisch verlief die Veranstaltung reibungslos; es gab lediglich kleinere Verspätungen, die den Ablauf nicht beeinträchtigten. Die Verpflegung und die Kinderbetreuung wurden als besondere Highlights hervorgehoben.

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